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Worauf beim Immobilienkauf geachtet werden muss (Teil 2)

Worauf beim Immobilienkauf geachtet werden muss (Teil 2)

Das Eigenheim zu besitzen ist ein großer Wunschtraum für viele Menschen. Aber muss der Traum vom Immobilienkauf auch für immer einer bleiben? Lesen Sie hier Teil 1 des Beitrags.

 

Hohe Kosten für Sanierungsarbeiten verteuern den Immobilienkauf

Energieeinsparung, Wärmeisolierung, erneuerte Fenster und Türen: „Auf dem Immobilienmarkt sind energetische Sanierungen besonders wichtig. Nicht nur, weil der deutsche Gesetzgeber die Auflagen für die energetische Sanierung von Gebäuden verschärft hat“, erklärt ein Aufsichtsratsmitglied der Engel & Völkers Capital AG Robin Frenzel. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges verstärken die wachsenden Energiekosten den Trend noch zusätzlich. Doch nicht nur wegen der gestiegenen Preise werden Sanierungen sehr teuer.

Denn wer sich jetzt eine Altimmobilie zulegt, sollte davon ausgehen, dass sehr viel an der Immobilie gemacht werden muss, um den heutigen Standarts zu entsprechen. Für Hauskäufer bedeutet das unberechenbar hohe Kosten.

Der energiewirtschaftliche Stand könnte sich inzwischen auch auf die Darlehensbedingungen niederschlagen. So gibt es auf EU-Ebene Erwägungen, Immobilien nach Energieklassen und Baujahren zu bewerten. An dieser Klassifizierung könnten sich in Zukunft auch die Baufinanzierungskonditionen festmachen lassen. Dabei steht dieser Schritt in den nächsten fünf Jahren bevor, heißt es bei den Baufinanzierern. Der Immobilienkauf bei älteren Immobilien sollte daher vorher besonders gründlich durchdacht werden.

 

Nebenkosten in Deutschland sind rekordverdächtig

Deutschland ist das schlechteste Land in der EU, wenn es um Immobilienkauf geht, allerdings sind die Nebenkosten in Deutschland extrem hoch. Grunderwerbsteuer, Notarkosten, Maklergebühren und Eintrag ins Grundbuch: Der Wohnungs- oder Hauskauf in Deutschland ist mit zahlreichen aufwändigen Kostenfaktoren behaftet. Die steuerlichen Nebenkosten betragen allein schon mindestens 10 Prozent.

Die Höhe der Grunderwerbsteuer variiert zwischen 3,5 (z.B. Bayern) und 6,5 Prozent (z.B. NRW). Für 2023 ist in Hamburg eine Steigerung von einem Prozent angedacht. Es fallen zudem hohe Gebühren für Notartermine, den Makler und den Grundbucheintrag an, bemängeln Finanzdienstleister und Kreditinstitute.

Das Baukindergeld, das von der vergangenen großen Koalition verabschiedet wurde, trifft in der Wirtschaft jedoch auf deutliche Kritik. Es war strukturlos, zu teuer und hatte keine bleibende Wirkung auf die Wohneigentumsquote. „Vielmehr hat diese Fördermaßnahme leider vor allem die Immobilienpreise in die Höhe getrieben“, so der Vorstand der Engel & Völkers Capital AG Tomasz Kalemba.

 

Immobilienmangel erschwert Immobilienkauf

Wohnungen und Häuser in Deutschland sind zu knapp, vor allem in den wachstumsstarken Metropolen. In diesem Punkt sind sich alle einig: Politik, Kreditinstitute, Finanzierungsvermittler und natürlich vor allem die betroffenen Kunden. Tatsächlich hat sich durch den aktuellen Zinsanstieg die Liste der Immobilieninteressenten für bestimmte Objekte von 50 auf 20 reduziert. Trotzdem ist die Nachfrage eindeutig höher als das Angebot.

(FA)