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Investieren am Immobilienmarkt – Wie ist das Timing? (Teil 2)

Investieren am Immobilienmarkt - Wie ist das Timing? (Teil 2)

Den ersten Teil des Beitrags finden sie hier. Im zweiten Teil geht es um Themen, wie das Investieren in eine Zweitimmobilie im Rentenalter, den Standort der Zweitimmobilie und welche Rolle die EZB bei möglichen gravierenden Veränderungen am Markt spielt.

Immobilien als Absicherung fürs Alter

Mit einer besonders hohen Wertsteigerung sollte man zunächst nicht rechnen. Es kann sich als Kapitalanlage für die Altersvorsorge aber dennoch rentieren, wenn man sich einen Finanzierungsplan zurechtgelegt hat. Wenn man das Haus nicht allein über Eigenkapital, sondern über ein entsprechendes Darlehen finanziert und dann vermietet, ist es entscheidend, dass die monatlichen Rückzahlungen für den Kredit nicht größer sind als die Miete, die durch die Immobilie eingenommen werden. „In Immobilien sollte man also eher investieren, wenn man langfristig planen möchte“, so der Geschäftsführer der FiNUM.Finanzhaus AG Sebastian-Josef Grabmaier.

Die Rolle des Standorts beim Investieren am Immobilienmarkt

Wichtig ist auch, an welchem Standort die Immobilie erworben wird. Besonders in großen Städten und Metropolen wachsen die Preise deutlich. In den letzten fünf Jahren sind die Immobilienpreise in den deutschen Großstädten deutlich stärker gestiegen als in ländlichen Regionen.
Momentan alarmiert das Wirtschaftsinstitut DIW in einer von ihnen durchgeführten Studie vor einer möglichen Überhitzung der Immobilienpreise in den Metropolen Deutschlands. Zeitgleich hat auch die Finanzaufsicht BaFin die Banken angewiesen, Geldeinlagen zu gewährleisten, falls der Andrang auf den Immobilienmarkt den Markt explodieren lässt und dies zu Engpässen bei den Darlehen führt.

Welche Rolle spielen die Zinssätze am Immobilienmarkt?

Unklar ist allerdings, wie lange wir noch mit den niedrigen Zinssätzen rechnen können. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass die EZB (Europäische Zentralbank) schon bald eine Zinswende einleiten wird. In den Vereinigten Staaten hat ihr Gegenstück, die Fed (Federal Reserve System), schon eine Anhebung der Zinssätze bekannt gegeben. Damit werden Kredite von nun an deutlich mehr kosten. Dies könnte für viele Amerikaner zu einem echten Problem werden, da zahlreiche Baudarlehen in den USA mit veränderlichen Zinsraten vereinbart werden. Dort könnten die Menschen nun verstärkt verpflichtet sein, erhöhte Zinssätze zu entrichten, in Verzug geraten und letztlich ihre Immobilie wieder verkaufen müssen. Dadurch würden mehr Immobilien auf den freien Markt gelangen, was in den USA durchaus zu einem Zusammenbruch der Immobilienpreise beitragen könnte.

„Dies ist in Deutschland eher unwahrscheinlich, da der Großteil der Immobilienfinanzierung mit fixen Zinssätzen abgeschlossen wird“, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende der FiNUM.Finanzhaus AG Ralph Konrad. Banken können also nicht die Zinsen anheben, nur weil die EZB ihre Zinssätze auch anhebt. Ein Zahlungsausfall von Schuldnern und eine Überschwemmung des Immobilienmarktes mit Wohnhäusern ist hier jedenfalls eher unwahrscheinlich.

Wenn die EZB allerdings in den nächsten Jahren die Zinssätze erhöhen würde, könnte die zukünftige Nachfrage nach Immobilien nachlassen, da Darlehen in Zukunft deutlich teurer werden. Auf dem Land würde das allerdings keinen Preissturz verursachen. „In den Metropolen könnte es schon jetzt zu entsprechenden Änderungen der Preise führen. Jedoch wird eine optimale Lage in Berlin immer eine optimale Lage sein“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der FiNUM.Finanzhaus AG Ralph Konrad.

(FA)